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Die Karibik lässt grüßen und schwitzen [24.08. – 01.09.2017]

Es dauerte nicht lange und ein Bus hielt an, der uns nach Santa Marta zurückbringen sollte, wo wir eigentlich vor hatten noch eine Nacht zu bleiben. Was wäre das Reisen ohne Spontanität... wir entschieden uns also am selben Tag noch nach Cartagena weiter zu fahren. Dazu mussten wir aber trotzdem in Santa Marta den Bus wechseln, was typisch südamerikanisch chaotisch und aufdringlich ablief. Nichtsdestotrotz fanden wir  uns in einem vollklimatisierten Bus inkl. Wifi wieder – was für ein Luxus!
Abends in Cartagena angekommen teilten wir uns mit einem schottischen Pärchen ein Taxi in die Innenstadt/Altstadt, die nur so von Hostels, Bars, Essens- und Getränkeständen sowie unzähligen Touris übersäht war. Wir mussten zunächst aber mal unser Hostel finden und bahnten uns mit den schweren Rucksäcken komplett verschwitzt unseren Weg durchs Getümmel. Dort angekommen erfuhren wir, dass wir ins „Bruder-Hostel“ eingecheckt wurden und somit wieder quer durch die Menge ans andere Ende mussten. Nachdem wir auch das geschafft und uns im Kühlschrank-kalten Zimmer einquartiert hatten (wir fragten gleich ob die Klimaanlage etwas "wärmer" eingestellt werden könnte), tauchten auch wir ins rege Treiben der Altstadt ein. Am nahegelegenen Hauptplatz angekommen, liefen wir direkt Rike und Jasper, die wir in Medellin kennen gelernt hatten, in die Arme und verbrachten den Abend inkl. ein paar Bierchen miteinander.
Für den folgenden Tag standen einige organisatorische Dinge am Programm. Wir mussten zur Agentur Bluesailing, über die wir einen Segeltrip von Cartagena über die San Blas Inseln nach Panama gebucht hatten. Diese Überfahrt sollte somit auch unseren Transfer von Süd- nach Mittelamerika darstellen und uns mitten in die karibische Postkarten-Idylle bringen. Nachmittags besuchten wir dann die Free Walking Tour, die leider qualitativ bei weitem nicht an die von Medellin heran kam, aber uns dennoch einen groben geschichtlichen Eindruck vermittelte. Auf dem Weg zur Unterkunft ließ Torsten sich noch beim Barber verwöhnen. Am Abend hatten wir dann erneut ein „Date“ und zwar mit Anita und Daniel aus der Schweiz, die wir das erste Mal bereits in Sucre, Bolivien, getroffen hatten und nun von Cartagena aus ihr Auto nachhause verschifften. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend mit netten Gesprächen, gutem Essen und kühlem Bier.

Start unserer Tour



Die Hochhaus "Neustadt"




Erstklassiger Laden -> Torsten vorne links

Am 26.08. stand dann auch schon der Abschied von Kolumbien vor der Tür. Am Abend sollten wir uns am Hafen einfinden. Davor ruhte sich Torsten noch etwas aus, hatte ihm doch etwas auf den Magen geschlagen und Christina besichtigte noch mal auf eigene Faust die Altstadt inkl. ihrer kleinen Läden...
Gegen 16.30h fuhren wir dann mit dem Taxi zur Marina, um bei der Sailing Koala I an Board zu gehen. Ursprünglich hatten wir zwar eine Buchung auf einem anderen Boot (Sangria), die aber leider nicht rechtzeitig repariert werden konnte, weil die Ersatzteile noch nicht geliefert wurden. Der Kapitän, Erwin, ein 1989 ausgewanderter Österreicher, war sehr überrascht, dass alle Passagiere so überpünktlich erschienen und somit seine Pause verkürzten. Das ganze erschien dann weniger überraschend als sich herausstellte, das von 10 Passagieren 5 Deutsche, 1 Schweizerin, 1 Österreicherin, 1 Holländerin dazu 1 Amerikanerin und 1 Estin waren. Bevor es an Board ging, hatten wir noch Zeit Dinge einzukaufen, die im Trip nicht inkludiert waren – primär Snacks und Alkohol. Zum Abendessen konnten wir dann alle an Board gehen und erstmal das Boot und unsere Kabinen für die nächsten Tage unter Begutachtung nehmen. Gegen 22h verließen wir dann den Hafen von Cartagena... bei einem Versuch sollte es vorerst auch bleiben. Wir kamen auch bis zur Einfahrt, wo uns auch das eine oder andere riesige Containerschiff begegnete und dann ging nichts mehr. Plötzlich wurde es etwas hektisch von Seiten des Kapitäns und Eti, Köchin und Unterstützung beim Segeln. Es wurde ein Segel gehisst, damit uns die Strömung ohne Motor nicht irgendwo in die Fahrrinne der Riesenschiffe treiben konnte. Etwas abseits wurde dann der Anker zu Grunde gelassen, den wir dann fast verloren hätte, da der Elektriker, der zuvor daran arbeitete, die Kette nicht korrekt sicherte. Nach all dem Schlamassel, startete eine kleine Krisensitzung mit mehreren Telefonaten.

Ein Militär Segelschiff aus Chile als Christbaum...

...inkl. Hafenkränen...

...und neuer Statue

Langzeitbelichtete Fotos auf einem Boot...eher schwer realisierbar

Wir Touris gingen dann ins Bett, da wir sowieso keine Hilfe sein konnten und wachten am Morgen wieder im Hafen von Cartagena auf. In der Nacht wurde das Boot wieder reingeschleppt und um 03.30 Uhr dort vor Anker gelegt. Vormittags kamen dann ein Mechaniker und der Besitzer der Koala an Board, um sich die Misere anzuschauen. Dabei stellten sie fest, dass ein Bolzen an der Antriebswelle, die den Motor mit der Schiffsschraube verbindet, abgeschert war (die Passfeder in der Propellerwelle). An sich kein großes Problem, wenn es nicht Sonntag gewesen wäre und die Ersatzteilbeschaffung somit recht schwierig. Dennoch, der Versuch wurde gestartet, die notwendigen Teile zu besorgen, damit wir abends eine neue Abfahrt starten konnten. Und tatsächlich kam Fabian, der Besitzer, einige Zeit später wieder zurück mit einem Teil, dass irgendwie passend gemacht wurde und wenig später hatte er dann noch passende Distanzringe aufgetrieben. Der Mechaniker wurde schon am Vormittag wieder nachhause geschickt. Es war ja sowieso einer an Board... Torsten war also mit tatkräftiger Unterstützung dabei das Problem zu lösen und voll in seinem Element! Und tatsächlich konnte am Nachmittag verkündet werden, dass alles funktionsfähig ist und der Trip stattfinden könnte, halt einen Tag verspätet...

Reparieren in Badehose war eine Premiere für Torsten

2. Anlauf den aufgeweiteten Flansch wieder fest zu bekommen


Der Deutsche kann seinen Arbeitsplatz nicht verlassen, ohne das Werkzeug aufzuräumen

Zwischenzeitlich wurden Hostelbuchungen geändert und Flüge umgebucht, da wir ja nun einen Tag später in Panama ankommen sollten. Wir hatten das Problem nicht, hatten wir noch keine Reservierung für Irgendwas dort.
Also von Neuem... wir starteten um 22h und nachdem Christina eine Tablette gegen Seekrankheit genommen hatte, die auch gleichzeitig etwas einschläfernd ist, ging sie gleich ins Bett, während Torsten die ganze Ausfahrt an Deck verbrachte. Am nächsten Morgen erwachten wir auf See, der Seegang hielt sich zwar in Grenzen war aber für uns Landratten trotzdem gut spürbar. Dennoch gab es erstmal Frühstück inkl. einer weiteren Tablette. Leider übergab Christina nicht nur diese sondern auch das Frühstück kurz darauf den Fischen und schlief eigentlich den ganzen restlichen Tag. Der Tag der Überfahrt vom Festland Kolumbiens zu den San Blas Inseln, die bereits zu Panama gehören, ist aber für die meisten eine ungewohnte Erfahrung und muss einfach hinter sich gebracht werden.
Die nächsten Tage entschädigen aber definitv für das Unwohlsein des ersten Tages. Wir erwachten am 2. Tag im Paradies, mitten zwischen den Inseln schipperten wir durch ruhiges Gewässer zu unserem ersten Ankerplatz. Dort gab es dann erstmal zum Frühstück das erste Bier und zum Mittagessen den ersten Cuba Libre. Zwischendurch wurde gebadet, sich an Deck gesonnt, geschnorchelt und die umliegenden Inseln erkundet. Abends wurde dann an Land gegrillt, gefeiert und zurück an Board die Party inkl. Skinny Dipping fortgesetzt. Dabei stellten wir fest, dass sich im Wasser illuminiszierendes Plankton befindet, das leuchtet, wenn es erregt wird. Also bei jedem Sprung ins Wasser wuchs auch die Erregung auf unserer Seite.



Resultat der Reisemedizin

Eti, Köchin und Unterstützung an Bord

Das treueste Bordmitglied 24/7 im Dienst - Hugo

Schlafpositionen unterschiedlichster Art

Ankunft am Tag 3

Und direkt frischer Lobster Kauf


Inselerkundung

Was mit Bier im Dinghy gefeiert wurde...

...oder im Wasser

Paradies Feeling


Autsch...

Yippiee Melina's erster

Christina

Der Chef persönlich

Von dem blieben wir zum Glück verschont

Land-(Insel) Gang mit Lobster Abendessen

Sehr geil!

Für neues Bier musste Torsten fleißig paddeln

Die Riffe haben es in sich

Am Abend gab es dann neue Frisuren von den einheimischen Mädels

Mond...


Einsame Inseln

Auf nach Panama - Puerto Lindo

Die letzten Stunden an Bord

So oder so ähnlich sollten dann auch die nächsten Tage ablaufen...einfach traumhaft paradiesisch!
Am Abend des 3. Tages an den Inseln brachen wir dann zum panamänischen Festland auf. Leider wurde auch hier, sobald wir das ruhige Wasser zwischen den Inseln verließen, der Seegang etwas stärker und Christina wollte wieder unbedingt die Fische füttern. Am Morgen befanden wir uns dann bereits im kleinen Hafen von Puerto Lindo an der Karibikküste Panamas, wo wir von Board gingen und uns ein Shuttle nach Panama City bringen sollte.
Nach geplanten 6 und tatsächlichen 7 Tagen an Board der Koala I sollte dies aber nicht der endgültige Abschied unserer Gruppe sein...
Dazu aber dann mehr im nächsten Eintrag inkl. einen neuen spontanen Entscheidung in unserer Reiseplanung!

Alles Liebe aus Managua

Christina und Torsten


(Managua, Nicaragua)

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