Direkt zum Hauptbereich

Auf der Flucht vor Touristen – Talca und Umgebung [13.03. - 18.03.2017]

Nach ca. 7h Busfahrt erreichten wir Talca. Da, wie schon in der Überschrift versprochen, wir auf der Flucht waren, war für den Bus eigentlich kein Stop in Talca geplant. So sind wir an der Autobahn „hinausgeschmissen“ worden und haben uns zu Fuß Richtung Hostel in der Stadt aufgemacht. Dort angekommen waren wir dann mehr oder weniger alleine. Das Klima wurde jetzt auch schon merklich wärmer und sehr trocken. Am Nachmittag erkundeten wir noch etwas die Stadt, wollten in die Touristen-Info, die aber leider schon geschlossen hatte, und stellten fest, dass uns bis zur Rückkehr ins Hostel kein westlicher Tourist unterkam. Der Reiseführer hatte also nicht zu viel „versprochen“.  Talca hatte seinen Charm, obwohl es vom schweren Erdbeben 2010 stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.


Sonnenuntergang in Talca
Am nächsten Tag mussten wir dann erstmal Licht ins Dunkel, in dem Fall in das für uns noch unbekannte Gebiet, bringen.
Patricia in der Touri-Info, die wir als erstes ansteuerten, überschüttete uns regelrecht mit Infos und es kam uns plötzlich gar nicht mehr schwer vor die nächsten 4 Tage im Nirgendwo zu verbringen. Sie telefonierte für uns mit einer der Unterkünfte, also eigentlich mit der Tochter einer Bekannten etc. – es geht halt nix über Beziehungen ;). Eine Wahnsinns Beratung, teils in englisch – eher selten in Südamerika! Dann bewaffneten wir uns noch mit ausreichend Essen für die kommenden Tage und los ging es mit einem „echten Local-Bus“ Richtung Vilches Alto – der Endstation. Dort standen wir als einzige am Ende da und der leere Bus kehrte uns den Rücken zu. 

Wir mussten dann nochmal 1km zum letzten Haus der Schotterstraße laufen – und dann endlich, Ankunft bei Ingrid uns Eduardo im Refugio Camino al Alto. Mit toller Gastfreundlichkeit empfingen uns die beiden, präparerten alles, damit wir am kommenden Tag wohl gestärkt und bestens informiert auf unsere derzeit längste Tageswanderung zum Enladrillado starten konnten.
Dieses Highlight dauerte 10h, fast alleine sind wir im Nationalpark ca. 30km vom „UFO Landeplatz“ mit erstklassigen Ausblick, über eine super Badelagune, eine der bisher tollsten Wanderouten gegangen. Auch hier war der Parkranger super freundlich, wir plauderten noch ein bisschen und witzelten bis er uns die letzten 2km zum Parkeingang gefahren hat – echt cool! 

Wasserläufer



"Gelandete" Vulkanbrocken vom ca. 80km entfernten Vulkan Descabezado

Am "UFO-Landeplatz"


Vulkan Descabezado 3953m

Ausblick auf das massive Tal



Die Lagune zur Abkühlung zwischendurch und keine Menschenseele

Zurück im Refugio gab`s dann erstmal ein entspannendes Bier und wir schilderten unsere Erlebnisse unseren chilenischen Gastgebern – bisschen kochen und der Versuch eine spanische Konversation zu führen, bei der wir einiges über die Region erfahren konnten. Die Unterkunft im Hüttenstil und die unglaubliche Ruhe (man konnte nur das Rauschen in den eigenen Ohr vernehmen) entschleunigte uns in null komma nix.


Kochen am Holzofen und mit Stirnlampe

Ehrlich gesagt wollten wir dort gar nicht mehr weg, nur hatten wir einer anderen Unterkunft bereits zugesagt, die Abgelehenheit ein Tal weiter südlich zu genießen!

Deshalb brachen wir gegen Mittag auf, um den Bus Richtung Talca zu erwischen. Wie ließen uns aber auf ca. halben Wege an einer Kreuzung absetzen und wollten ein Tal weiter südlich zum nächsten Refugio trempen. Gesagt, getan, nahm uns auch bereits nach kurzer Zeit jemand mit, der eigentlich nur ins nächste Dorf wollte. Er brachte uns sogar bis zum Abzweig zur von uns gewollten Ortschaft und auch dort mussten wir nicht lange warten und uns nahm jemand die letzten Kilometer bis vor die Haustür mit. Die Chilenen sind ein sehr hilfsbreites Völkchen! Dort angekommen bezogen wir eine kleine Hütte und trafen ein kanadisches Pärchen, das uns auf unserer Reise bereits mehrfach (Torres del Paine, Flughafen Punta Arenas, Busbahnhof Talca) aufgefallen war, nun hatten wir das erste Mal die Gelegenheit uns auch mit ihnen zu unterhalten. Super nett die beiden, tauschten wir gleich Reiseerfahrungen und Pläne aus und überzeugten die beiden am nächsten Tag ins Refugio Camino al Alto aufzubrechen. 

Sternenklare Nacht über Armerillo...

...inkl. Milchstraße und Christina

Wir hingegen unternahmen am folgenden Tag eine Wanderung auf den nahegelegenen Gipfel Cerro Campana. Die Weg an sich war kein Genuss, viel Strasse, Schotterweg, sehr steil und staubig sowie unmarkiert. Die Aussicht ins Tal, die dahinterliegenden Anden und das Traumwetter entschädigten allerdings – und dann folgte der Abstieg bei brühtender Hitze. Da wir aber recht früh aufgebrochen und wieder flott unterwegs waren, hatten wir dann den ganzen Nachmittag zum entspannen auf der Terrasse inkl. kleinem Nickerchen. Alles in allem war auch der Aufenthalt im Refugio del Tricahue sehr schön, aber die Herzlichkeit und Wärme von Ingrid und Eduardo konnten nicht übertroffen werden.


Am Gipfel des Cerro Campana 


Blick Richtung Argentinien

Tags darauf machten wir uns mit dem Bus wieder auf nach Talca. Wieder in der Stadt hatten wir wieder einiges zu erledigen: Barber Besuch fur Torsten, Busticket und Unterkunft für Santiago...  Am folgenden Tag sollte es dann in die Hauptstadt von Chile gehen, Autokauf usw. standen am Plan...

Im nächsten Post dürfen wir euch dann eine neue Reisebegleiterin vorstellen, bis dahin...

Alles Liebe aus Santiago,
Torsten und Christina



(Hostel Chile Peppers – Santiago de Chile)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Finale - sauteure Tage in Südflorida [24.09. - 05.10.2017]

Wie wir im letzten Eintrag schon angekündigt haben, lassen wir euch natürlich auch an den letzten Erlebnissen unserer Reise teilhaben.  Wir verbrachten also noch ein paar Tage bei Familie in Managua, wo wir uns moralisch und packtechnisch auf die Heimreise vorbereiteten. Zusätzlich bekam Torsten noch ein kleines Bau-Projekt übertragen, weil sich Hansi beruflich an die Atlantikküste verabschiedet hatte und Andreas Geburtstag vor der Tür stand.  Außerdem konnten wir an einem Abend mit VIP-Karten am Laufsteg der "Fashion Week Nicaragua" verbringen, da Andrea, Christinas Cousine, als eines der Models dort mitwirkte. Eine ganz andere Welt und das größte Problem stellte dar, was wir an dem Abend anziehen sollten, nachdem wir 8 Monate unsere Kleider "runtergetragen" hatten. Mit familiärer Unterstützung konnte dieses Problem aber auch gelöst werden ;). 1. Lauf - WOW Vorbereitung: Andrea hilft Christina mit der Abendgarderobe aus Auf zu unserer ersten Mo

Die Karibik lässt grüßen und schwitzen [24.08. – 01.09.2017]

Es dauerte nicht lange und ein Bus hielt an, der uns nach Santa Marta zurückbringen sollte, wo wir eigentlich vor hatten noch eine Nacht zu bleiben. Was wäre das Reisen ohne Spontanität... wir entschieden uns also am selben Tag noch nach Cartagena weiter zu fahren. Dazu mussten wir aber trotzdem in Santa Marta den Bus wechseln, was typisch südamerikanisch chaotisch und aufdringlich ablief. Nichtsdestotrotz fanden wir  uns in einem vollklimatisierten Bus inkl. Wifi wieder – was für ein Luxus! Abends in Cartagena angekommen teilten wir uns mit einem schottischen Pärchen ein Taxi in die Innenstadt/Altstadt, die nur so von Hostels, Bars, Essens- und Getränkeständen sowie unzähligen Touris übersäht war. Wir mussten zunächst aber mal unser Hostel finden und bahnten uns mit den schweren Rucksäcken komplett verschwitzt unseren Weg durchs Getümmel. Dort angekommen erfuhren wir, dass wir ins „Bruder-Hostel“ eingecheckt wurden und somit wieder quer durch die Menge ans andere Ende mussten. Nac

Start ins Abenteuer 2017

Hallo liebe Familien, Freunde, Leser und Follower, Wir, Christina und Torsten, wollen euch hier über die Reisen und Abenteuer in 2017 berichten. Die Weltenbummlerin Christina und der "Work and Traveller" Torsten haben sich entschlossen aus dem grauen Alltag zu entfliehen, erneut alle Zelte abzubrechen und eine gemeinsame Herausforderung anzutreten. Am 25.01.2017 fliegen wir nach Buenos Aires, von dort soll unser Abenteuer "Südamerika" beginnen. Ohne genaue Planung wollen wir uns durch den Kontinent bis nach Mittelamerika treiben lassen.