Via Facebook haben
wir ja schon unsere nächsten Abenteuer angekündigt und können jetzt
erfolgreich von einem berichten. Nach
unserer Fahrt nach La Paz haben wir uns erstmal ausgeruht und die regelmäßigen
Reiseaufgaben, wie Blog aktualisieren, Whats Apps beantworten und weitere sehr
wichtige und anstrengende ToDo´s erledigt ;). Am Campingplatz, Hotel
Oberland, sind wir auch wieder auf Sandra und Timo gestoßen, denen wir in
Cochabamba kurz auf Wiedersehen gesagt haben. Um etwas von La Paz
mitzubekommen, sind wir am 14.05., zu viert, zum "größten Markt der Welt" gefahren.
Zunächst mit dem Bus, dann mit einer Doppelmayr (österreichischen) Gondel über die Dächer von La Paz hoch nach El Alto. Nach dem riesen Markt von Cochabamba mussten wir
uns davon überzeugen, das dieser wohl noch um einiges größer ist. Eigentlich ist
hier schon von einem Stadtviertel die Rede, welches sich Donnerstags und
Sonntags zum Ramsch-, Plunder-, Auto-, Bau-, Second Hand-, Elektronik- und
Möbelmarkt verwandelt. Eindeutig in dem ganzen Rummel ist, es gibt mehr Angebot
als Nachfrage. Oft fragten wir uns, ob 40% der Standl überhaupt am Tag Umsatz
machen ... da kann der europäische Kopf einfach nicht abschalten.
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Fahrt in der Gondel |
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Eine Auswahl an Plastik-Zeugs
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Über den Dächern von La Paz |
Am Montag
war dann Planung unseres Abenteuer angesagt, von dem wir dann gleich berichten werden.
Torsten musste zunächst in der Autostraße wieder Pflegeartikel für Berta kaufen, wir kamen nicht umhin ein paar Souvenirs zu shoppen und dann waren wir noch vegetarisch Mittagessen. Anschließend buchten wir eine 2-Tagestour für die Besteigung des "Hausbergs" von La Paz - den 'Huayna Potosi'.
Bevor es losging, machten wir noch eine Quad-Tour mit Timo und Sandra. Nach kurzem Einfahr-Training ging es am Nachmittag an die Bergkanten am Rande von La Paz, wovon wir
nochmal einen Eindruck über die auf 3200 – 4100m gelegene Stadt bekamen.
Leider auch von dem Müll, den die Einheimischen einfach dort abladen - einfach
traurig.
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La Paz |
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Timo, Torsten, Christina, Sandra |
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Müllhalde Natur |
So nun
endlich zur „Wanderung unseres Lebens“:
„Der Huayna
Potosí ist ein vergletscherter Berggipfel mit einer Höhe von 6088 m in der
Cordillera Real der Anden. In der Sprache der Aymara bedeutet der Name „junger
Berg“ (huayna=jung; potosí=Berg).“
Um das
ganze Vorhaben anzutreten, mussten wir zunächst trotz Generalstreiks der
öffentlichen Busse und Straßenblockaden vom Campingplatz in die Innenstadt zur
Touragency. Dort erhielten wir den Großteil unserer Ausrüstung (Thermobekleidung, Bergschuhe,
Klettergurt und Helm). Danach mussten wir wieder raus aus der Stadt, um zum Refugio am Stausee unterhalb des Berges zu gelangen, was, wie gesagt, wegen der Blockaden der Hauptverkehrswege nicht so einfach war. Nichtsdestotrotz schafften wir es bis zum Mittagessen am Refugio anzukommen, wo wir eine Stärkung und den Rest der Ausrüstung erhielten. Das ganze Equipment musste dann in unsere persönlichen Rucksäcke gepackt werden. Anschließend ging es
mit dem echt schweren Rucksack noch zum Basislager, d.h. von 4750m auf ca.
5130m. Dort war „akklimatisieren“ angesagt, Coca-Tee trinken, Abendessen und
Meeting/Gruppeneinteilung für den Folgetag. In der weniger geräumigen Berghütte
kamen wir mit unserer Gruppe schnell in Kontakt und wir hatten mit Michaela,
Maya, Fee, Sarah & Wannes viel Spaß. Nach Einbruch der Dunkelheit war gegen
18:30 Uhr Nachtruhe angesagt, sofern das möglich ist wenn ca. 25 Leute
nebeneinander schlafen.
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Der Anblick unsere Herausforderung auf der Hinfahrt |
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Erster Kontakt mit Edgar unserem Bergführer |
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Zustieg |
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Refugio und Stausee am Fuße des Berges |
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Plausch mit Fee vorm Campo Alto Roca |
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Maya, Michaela, Fee, Sarah, Wannes, C&T |
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Sonnenuntergang |
Nach ca. 5h
Halbschlaf wurde die Herausforderung dann zur Realität. 00:00Uhr aufstehen,
Ausrüstung anziehen und versuchen zu frühstücken, um genau zu sein ein Stück
Kuchen und Coca-Tee. 01:00 Uhr raus aus der Hütte, nach 100m kurz vorm Gletscher Steigeisen anlegen,
Kopflampe an (wenn Torstens Batterien die kalte Nacht überlebt hätten), kurze Einweisungen
von Edgar, unserem Bergführer, und los ging es. Wir waren motiviert, das Tempo schnell, die Entschlossenheit
„Wir schaffen das“ da. Nach ca. 1h stapfend im Schnee im Licht des Mondes und
Christinas Stirnlampe merkten wir das mangelhafte Frühstück. Die Energie ging bereits zurück, was wir jedoch mit der Motivation noch gut wett machen konnten.
Die Lichtpunkte (ca. 25 Personen + 14 Guides) der einzelnen Gruppen verteilten
sich am Hang und wir irgendwo mitten drin. Nach ungefähr der Hälfte erwartete uns ein eisiger Hang, dort
kam die Eisaxt zum 1. Einsatz. Danach „durften“ wir endlich eine Schokoladen-Pause machen, unser Hunger war schon riesig – endlich Wasser und Schoki zum Energie aufladen.
Diese brauchten wir auch für die nächsten steileren Anstiege, schnell ging uns die Kraft aus und Sauerstoff war sowieso nicht viel vorhanden auf der Höhe, wir waren jetzt schon auf ca. 5700-5800m! Edgar meinte nur, dass es nicht mehr weit sei, nur noch ca. 2h ...
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Blick auf El Alto (La Paz) |
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Irgendwo am Berg |
Wow, das
war eine Ansage und Torsten war sich nicht mehr sicher, ob wir den Gipfel noch erreichen würden.
Christina hatte ihren Rhythmus verloren und wir waren im hinteren Drittel der Gruppen. Auf
einmal sagte Edgar, dass ihm der Wind auf der nordöstlichen Seite zu stark sei
und wir einen anderen Weg gehen (als alle anderen). Er prüfte kurz die
Schneedecke und so bogen wir Richtung Westen ab. Ein supersteiler Hang stand uns bevor - die Eisaxt als Stützhilfe ging es in 50m Schritten hoch – Pause – 50m –
Pause usw. Weiter oben bogen wir wieder nach Osten ab bis wir den Gipfel sehen konnten. Auf
einmal verblasste die Schwäche und der letzte Gipfelansturm konnte beginnen. In Etappen
kämpften wir uns vorwärst bis wir bei Sonnenaufgang tatsächlich den Gipfel betraten. Komplett fertig aber überglücklich (den Tränen nahe) gab es natürlich ein Gipfelseflie, was „schrecklich“ aussieht.
Fotos schießen, trinken, Schokolade, Sonnencreme und Sonnebrille und so mussten
wir zeitnah den Abstieg antreten, weil der eisige Wind einen längeren Aufenthalt auch gar nicht zugelassen hätte.
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Gipfelselfie - total fertig |
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Aufstieg über die steile Wand halb links |
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Blick auf El Alto (La Paz) im Morgengrauen |
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Glücklich mit Edgar |
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Sitzend am Gipfel |
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Titicacasee |
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Wunderschöne Wolkenkonstellationen |
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Wannes, Sarah, Michaela + Guide |
Runter vom Gipfel ging es über einen sehr schmalen
Grat, dort war natürlich viel los. Dann ging es super schnell voran, jedoch das
Panorama immer im Blick - die Wolken gefüllten Täler, die Gletscherspalten und die
wärmende Sonne im Gesicht - bis wir gegen 08:30 wieder das Refugio Campo Alto Roca erreichten – wow um
die Uhrzeit stehen wir normalerweise erst auf!
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Abstieg über den Gipfelgrad |
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Happy am Abstieg |
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Sonne - juhu! |
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Abschlussselfie mit Edgar und Berg im Hintergrund |
Raus aus
den Klamotten, Rucksack mit dem Equipment packen, ein paar stärkende Kekse und Tee trinken bis es gegen 10 Uhr entspannt mit Michaela wieder zurück zum Refugio im Tal ging. Gegen 12:00 Uhr gab ein lindes
Süppchen und eine halbe Stunde später fuhren wir wieder in das wesentlich wärmere La Paz. Wir gönnten uns ein Taxi zum Campingplatz, kaum angekommen stand DUSCHEN am Programm und dann die Klamotten in die Wäscherei bringen. Danach genossen wir ein wohlverdientes Abendessen im Schweizer Restaurant, zu viel mehr waren wir aber nicht mehr fähig und wir (zumindest Christina) fiel kurz nach 20 Uhr ins Bett.
Dementsprechend
sieht heute der 19.05. aus: entspannen, Berta putzen, Blog schreiben - eben die anfangs genannten „anstrengenden“ Reiseaufgaben sowie Planung unserer neuen „Abenteuer".
Für Torsten geht in der nächsten Woche ein großer Wunsch in Erfüllung - eine
Straße zu befahren, wohl bekannt durch die Sendung Top Gear und weiterer Medien, aber leider auch durch die tausenden Toten, die sie verursacht hat bevor es eine Umfahrung gab. Ihr könnt euch vielleicht schon denken wo es hingeht. Bis dahin erstmal...
Viele liebe
Grüße von Christina und Torsten aus La Paz
(Camping
Hotel Oberland – La Paz, Bolivien)
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