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Auf nach Rurrenabaque und ab in die Pampa – Teil 2 [20.05 – 27.05.2017]

Wir waren also in Rurre angekommen – endlich! Es war schon dunkel und die Stadt zeigte sich uns von seiner matschigen, verregneten und rutschigen Seite, aber – wie gesagt – das Bier schmeckte trotzdem oder vielleicht gerade deswegen (von Paceña Pilsner gab es ein Tropen Special). Jedenfalls entschieden wir uns für ein Hotel direkt am Hauptplatz, das auch einen schönen Innenhof-Stellplatz für Berta hatte. Nach einer wohlverdienten Dusche fielen wir komplett fertig ins Bett.

Tags darauf erkundeten wir die Stadt und ließen uns von mehreren Touranbietern erklären, warum wir unbedingt mir ihnen in den Dschungel oder die Pampa sollen. Kurz zur Erklärung: Rurrenabaque ist dafür bekannt, dass man von hier aus sowohl in den tiefsten Dschungel fahren kann, aber auch in das dem Regenwald vorgelagerte, in der Regenzeit überflutete, Feuchtgebiet, die sog. Pampa. Außerdem zählt Rurre schon zum Amazonasgebiet, da der Rio Beni, der durch Rurre fließt, sich irgendwann weiter im Nordosten mit dem Amazonas vereint. Rurre befindet sich also mitten in den Tropen auf ca. 210m ü. NN, entsprechend feucht, warm, schwül und heiß ist es hier!

Endlich entspannen bei 30°C

Naja, jedenfalls überzeugte uns dann Theresa davon, eine seit 11 Jahren ausgewanderte Tschechin, Chefin von Max Adventures, mit ihrer Agentur in die Pampa zu fahren. Dies bedeutete aber auch, dass wir schon wieder packen mussten, denn für den nächsten Morgen war bereits die Abfahrt dorthin geplant. Am Abend trafen wir uns noch mit den beiden Schweizern Beat und Betty, die bereits seit über einer Woche in Rurre waren, auf ein Bier und tauschten Anfahrts- und Tourerfahrungen aus. Wir stellten fest, dass dies, nach 4 Zusammentreffen in Bolivien, wahrscheinlich unser Letztes auf diesem Kontinent sein wird, da die beiden weiter nach Brasilien fahren wollten und es uns weiter nach Peru treibt. Wir verabschiedeten uns also sehr herzlich!

Morgens fanden wir uns dann bei Theresa im Büro ein, wo es erstmal ein Frühstück gab. Leider hatte es in der Nacht wieder geregnet und es war noch vollkommen bedeckt. Entsprechend war auch der Zustand der Straße nach Santa Rosa de Yucuma, da sich diese auch noch im Bau befindet und eine reine Schotter-Matsch-Piste ist. Gut, dass unser Shuttle dorthin, die besten Reifen drauf hatte, die man bekommen kann – ohne Profil, so abgefahren! Durch die heiklen Stellen auf der Strecke war es also mehr ein geschlingere als ein konstantes Spurhalten. Da aber die Autos hier im Hinterland von Bolivien sowieso nicht angemeldet sind, wieso sollte dann einer Wert auf den technischen Zustand legen, vor allem wenn sich Touristen darin befinden!?


Abgefahren!!! Im wahrsten Sinne des Wortes

Wir kamen also gut an der Bootsanlegestelle am Rio Yacuma an, wo wir dann zu fünft (wir + 3 junge Franzosen) plus unserem Guide Jimmy das kleine Boot bestiegen. Die Befürchtung, dass es nochmal zu regnen beginnt, bewahrheitete sich glücklicherweise nicht und so schaukelten wir knapp 2,5 Stunden durch die Natur der Pampa. Bereits auf der Hinfahrt zur Lodge sahen wir kleine, gelbe Äffchen, einen schwarzen Kaiman, viele verschiedenen Vogelarten, Schildkröten usw., d.h. unser Guide sah all die Tiere und zeigte uns dann, wo wir hinschauen mussten. Für uns war es teilweise völlig unklar wie Jimmy die Tiere entdecken konnte, wir haben sie teilweise auf wenigen Metern nicht erkannt. In der Lodge bezogen wir dann erstmal unser Zimmer und bekamen Tee und Kekse. Dann ging es aber gleich weiter, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen – am gleichen Spot wie fast alle anderen Touranbieter auch. Findige Einheimische hatten dort natürlich eine kleine Hütte mit Bar hingestellt – wo rinnt das Bier besser als wenn die Sonne hinterm Horizont verschwindet... uns schmeckte es natürlich auch (Stichwort Tropical Paceña) ;)


Der Punk der Pampa

Take off

Totenkopfaffen...

...viel süßer als der Name

Da haben sich 2 gefunden...

Mit dem Boot durchs Gestrüpp

Sonnenuntergang - Prost

Zurück in der Lodge gab es dann ein leckeres Abendessen, von unserem Koch Jerry. Das Programm hatte noch kein Ende. So stiegen wir nochmal ins Boot, um die Tiere der Pampa auch in der Nacht  zu hören und zu sehen. Sehen? - Zumindest die Augen der Kaimane, wenn man sie mit der Taschenlampe anblinkert, reflektieren diese rot oder gelb. Kurz vor 21 Uhr fielen wir dann ins Bett, gerade rechtzeitig bevor der Strom bzw. Generator abgedreht wurde.

Nach dem ausgiebigen Frühstück schnappten wir uns alle Gummistiefel und machten uns wieder mit dem Boot auf den Weg zu 2 kleinen Inseln, um dort nach Anacondas zu suchen. Uns wurde aber schon vorab gesagt, dass dies recht unwahrscheinlich sei, was auch eintraf. Wir sahen zwar anderes Getier und auch andere Schlangen, aber die große Würgeschlange nicht. Auf den Bootsfahrten trafen wir auf weitere Pampa-Genossen, "Riesenratten" und Brüllaffen, siehe unten. Nach dem Mittagessen und einem Schläfchen ging es dann zum Piranha fischen, die wir dann zum Abendessen frittiert serviert bekamen.


Der Haus-Kaiman vor der Hütte

Schlange über unseren Köpfen

Schildkröten Polonaise

Capybara - größte Ausführung einer Ratte

Brüllaffen

Papagei im Anflug

Begehrter Landeplatz

Unglaublich, dass die Guides die Schlange im vorbeifahren entdeckt haben

Lodge

Unsere nur mäßig erfolgreichen Angelversuche

Rrrrrr - Lecker knusprig

Nächtlicher Besucher am Duschkopf

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, um den Sonnenaufgang zu bewundern – und der war es absolut wert – traumhafte Sonne – Wolken – Wasserspiegelungen! Jimmy hat uns zum Glück zu einem Platz geführt, wo wir mit unserem Boot alleine waren, abseits der vielzähligen anderen. Nach  einer Stärkung machten wir uns dann auf die Suche nach rosa Delphinen, die wir bis dahin schon mehrmals gesehen hatten und mit denen wir dann auch hätten schwimmen können, was wir aber lieber bleiben ließen. 


Da freut sich selbst das Kameraobjektiv

Salida de Sol

Unserem Haustier "Tschüss sagen"

Anschließend ging es wieder zurück nach Rurre – gleicher Weg, gleicher Fahrer, gleiches Auto, nur das Wetter war wesenltich besser. Glücklich - endlich richtig duschen und Haare waschen zu können, gönnten wir uns danach (erneut) Pizza und Bier und genossen die Nacht im weichen Hotelbett.

Da wir sowieso vor hatten erst wieder am Samstag und/oder Sonntag zurück Richtung La Paz zu fahren (weil ja dann keine Baustelle ist), nutzten wir den Freitag, um Rurre noch ein bisschen zu erkunden, Blog zu schreiben und auf den Aussichtspunkt über der Stadt zu wandern. Oben angekommen hätte man glauben können, wir kommen direkt aus der Dusche, so nass geschwitzt waren wir von dem kurzen, schattigen Aufstieg. Am Weg dorthin trafen wir Rikus und Chironne (Rik & Ron) aus Südafrika und kamen mit ihnen ins plaudern. Mit den beiden war es so nett, dass wir uns für den Abend zum Essen verabredeten. Gesagt, getan, hatten wir einen super netten Abend und tauschten Reiseerfahrungen aus.

Leicht verschwitzt ;)

Rurre und Rio Beni bei Sonnenuntergang

Leider hatte uns beiden irgendwas auf den Magen geschlagen, nichts schlimmes, aber eine Toilette in der Nähe war trotzdem nicht schlecht und Berta kann uns das leider nicht bieten – so blieben wir eine weitere Nacht in Rurre ohne irgendwelche nennenswerten Aktivitäten. Witzig, dass Torsten ausgerechnet auf einen Franzosen traf, den wir schon im Buenos Aires im Hostel angetroffen hatten. So verging die Zeit im Männerplausch beim "Berta vorbereiten". Daher brachen wir erst am Sonntag zeitig in der Früh auf, um den wilden Ritt zurück Richtung Coroico anzutreten. Das Wetter weckte uns vergleichbar trist, so wie auch die Woche zuvor. Entsprechend waren unsere Erwartungen an die Straßenverhältnisse – wir machten uns auf das Schlimmste gefasst!

Dazu aber mehr beim nächsten Mal...


Alles Liebe bereits aus Peru, Christina und Torsten


(Hotel Oriental – Rurrenabaque / Camping Gekko – Coroico / 
Casa Blanca – Puno, Peru)

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