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Roadtrip - Düne, Oase, korrupte Polizei, Linien, der Pazifik und die Cordillera Blanca [23.06. – 09.07.2017]

...das sind die Stichworte für unseren neuen Beitrag. Um in wärmere Gefilde bzw. zum Pazifik zu kommen, hieß es erstmal ca. 900km hinter uns zubringen. Mehr oder weniger haben wir so die Anden durch- bzw. überquert. 1. Tag: Kurven über Kurven, Pass nach Pass, so war schnell die Luft raus und nach ca. 340km in den Bergen war eine Übernachtung auf einem netten Hotelparkplatz angesagt - eine sehr schöne Anlage mit außergewöhnlich vielen Tieren: Hunde, 2 Pfaue, Riesentruthahn, Gänse und Kühen.

Das Pärchen "unter sich"

Der Chef auf dem Platz

Super liebe Hundis mit ständigem Hungergefühl

Wieder um die 300km weiter über Pässe und eine Hocheben erreichten wir dann final Nazca inkl.  überdurchschnittlich vielen Polizeikontrollen. Nach der 5. kam dann die große Enttäuschung für die peruanische Polizei. Wir fuhren auf eine Mautstelle zu und STOP - die Polizei hielt uns an. „Ihr seid ohne Licht gefahren!“ hieß es... ja klar, der Lichtschalter steht auf ON! Nach und nach fielen dem Polizisten immer mehr Dinge ein, die an unserem Fahrzeug nicht ordnungsgerecht sein "könnten", jedoch hat er bei uns auf Granit gebissen. Wir haben immer schön gesagt, das alles in Ordnung ist und haben die Zeit spielen lassen. Nach 3-4 „Anklagen“ zog er beleidigt ab und sein Kollege übernahm. Und tatsächlich fing der mit dem selben Mist an – unglaublich! Das peinliche war dann, dass der Herr Oberwachtmeister dann wieder auf Kumpel gemacht hat und uns eine gute Reise wünschte! Für uns sehr enttäuschend, da die Polizisten sehr gestriegelt daher kommen und nen nigel nagel neuen Toyota Hilux fahren, denen kann es nicht so schlecht gehen, das sie auf Schmiergelder angewiesen sind. Im Nachhinein recherchiert, haben wir ganz nebenbei eine der größte Sanddüne der Welt passiert, Cerro Blanco Dune kurz vor Nazca – cool!

Düne "Cerro Blanco" auf über 2000m ü. NN

Einfach ein toller Blick

Dort verbrachten wir eine Nacht an der Trucker-Tankstelle mit nettem Restaurantbesitzer und stellten an Berta leider einen schleichenden Platten fest. So mussten wir am Morgen bevor es weiter ging zur Reifenbude, Reifen flicken und für entspannte 16 Soles (4,30€) waren wir gleich danach wieder "on the Road" - jedoch mit weiteren Zwischenstopps. Die Wüstenstadt ist für die „Nazca Linien“ bekannt geworden. Keiner weiß genau warum, wann und wie diese entstanden sind, auch wenn eine Dresdnerin, Maria Reiche, ihr halbes Leben diesen Fragen gewidmet hatte. Die Theorie besagt, dass die Gebilde v. Chr. entstanden und erst in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts entdeckt worden sind. Auf jeden Fall kann man mit dem Flugzeug die Linien von oben erkunden, was uns zu teuer und unsicher war. Die Low-Budget-Variante musste reichen und so bekamen wir für ca. 1 € ca. 3-4 Figuren zu Gesicht.

Nazca Linien: Hände

Nazca Linien: Baum?

Panamerican Highway durch die Wüstenlandschaft

Weiter Richtung Küste auf dem Panamerican Highway, zum Glück ohne weitere „schwarze Schafe in Uniform“, erreichten wir Ica. An sich nicht besonders erwähnenswert, wenn uns der Reiseführer nicht verraten hätte, dass es dort eine Oase in der Nähe gibt. Nach Pizza im „Gringo“-überlaufenem Touristenort umgeben von recht hohen Sanddünen, beschlossen wir eine Nacht dort zu verbringen inkl. Pool, Bier und Sonnenuntergang - quasi „Overlander Urlaub“. Jetzt "erlasen" wir auch, dass der Peruanische Küstenstreifen von einer Wüste durchzogen ist, echt bizarr und für uns fraglich, warum uns das andere Reisende nicht erzählt hatten!? Wir finden das doch recht wichtig und interessant! ;) !

Yes - jetzt brauch ich einen Instagram Account ;)

Die Berge hatten wir hinter uns gelassen

Die Oase Huacachina

Sunset

Danach waren unsere Köpfe klarer für das nächste Unternehmen. Die Paracas Halbinsel stand auf dem Programm. Wir enterten den Nationalpark für echt nette 5 € (für beide) und gingen auf Tuchfühlung mit dem Pazifik. Die Wüstenlandschaft und schönen Strände waren wirklich sehenswert und füllten unsere Lungen mit frischer Meeresluft. Nach vielen gesichteten Vögeln und „romantischen“ Strandspaziergängen gab es „frischen“ fritierten Fisch. (Warum fritiert man diesen, wenn er frisch ist?) Naja egal... wir hatten jedenfalls eine nette Nacht am Strand mit argentinischen Nachbarn und einer Menge Gischt an Salzwasser und Sand. 

Ocean....huhu


"CANDTA17"

Es war mal: The Cathedral

...und die ganze Vogelschar


Condor

Bizarre Landschaft

"Playa roja" - einen roten Strand sieht man nicht jeden Tag

Jetzt gribbelte/juckte es Torsten schon gewaltig zum Surfen, der erste Surfspot musste also her. Numero uno für den Saisoneinstieg: „Cerro Azul“ – eine schnelle gewaltige Welle für Shortboards – naja mal schauen! Dort konnten wir uns zum Glück mit 2 Niederländern beraten und dass die beiden echt gut auf dem Longboard standen, kam Torsten zu Gute. Etwas weiter draußen am Pier waren die Wellen weich und nicht so gewalttätig, die ersten Surfmeter konnten mit dem genialen, wenn auch sehr langen Brett (9,2ft.=2,8m) der Vorbesitzer, absolviert werden. Ein überaus guter Start für Torsten!

1. Surftag - yehaa

Die Kleinen - 1000mal besser...

...

Nach 3 Tagen Surfer Lifestyle an der Beachfront (keine Toilette, Dusche, Wlan etc.) versuchten wir Lima hinter uns zu lassen (um einfach durchzufahren brauchten wir trotzdem 2 Stunden). Nach 2 Übernachtungen in einer „Eco Lodge“ auf dem Weg standen dann wieder die Berge auf dem Programm, in Form der Cordillera Blanca - ein sehr hohes Gebirge auf komprimiertem Raum, 180km in der Länge und mit über 50 Gipfeln höher als 5700m. Wow, das ist mal eine Ansage! So verwundert es uns nicht, dass der Alpenverein sich dort bereits in den 30igern die meisten Erstbesteigungen auf die Fahne schreiben konnte.
Das wirkliche Bergsteigen/Klettern/5000m+ war nicht unsere Absicht, ein Besuch mit Wanderungen sollte reichen, um nicht die Surflaune zu verlieren. In Huaraz quartierten wir uns auf einem Hotelparkplatz ein und organisierten statt Wandern eine Radtour mit Julio. Der Reiseführer versprach Singletrailerlebnis. Für Torsten trat hier eine Zeitreise ein... mit einem Specialized Stump Jumper Bike von gefühlt 2005 ging es von 3600m auf 3800m, 2 Std., entspannt entlang des schönen Panoramas und der massiven, weißen Berge. Dann ging es bergab, wie bei Fahrradvideos (z.B. Kranked IV für die Spezis) aus 2000, knallharter Stein Singletrail aus vor Inka Zeiten. Mit ausgefahrenem Sattel, mechanischen Scheibenbremsen und oldschool Geometrie schüttelten wir uns runter. Da merkte man mal, wie verwöhnt man mit doppeltem Federweg, „drop seat post“ und moderner 650B Geometrie ist. Wir haben es gut überstanden, Christina hatte auf jeden Fall ihren Spaß und Torsten weiß, was er zuhause hat.

Cordillera Blanca

Yipiii


Der "Ritt"

Kette gerissen und Platten bei Christina - Zerstörerin ;)

Im großen und ganzen war Huaraz sehr entspannt, da nur ein Bruchteil an Touristen dort hin kommen und die Leute ernsthafte Absichten haben, die Berge zu erklimmen. So hieß es auch für uns, eine der Lagunen zu besuchen, die es zahlreich gibt. In Caraz schlugen wir die Zelte auf, um Vorbereitungen, Bewerbungsfotos (Ja, sowas machen wir auch) zu erledigen und etwas zu entspannen. Am 08.09. ging es für uns zur Laguna de Paron auf ca. 4200m. Dort entstanden tolle Fotos vom „Paramount Logo“-Berg bei Sonne und Mond und dann ging es ab ins Bett, da es dort echt frostig wurde. 

Der "Paramount Logo"-Berg

Keine optische Täuschung, das ist ein Nachtbild mit Mond(-aufgang) + Sternen 

Nochmal weil es echt ein cooler Shot war

Am Folgetag stand wieder sportliche Betätigung auf dem Programm - ein one-way Weg entlang des Sees, mit kurzem Besuch einer weiteren kleineren Lagune auf ca. 4400m. Nach 6Std. mit vielen türkisen Fotos und unglaublich schnell wechselndem Wetter zwischen den 6000ern standen wir bei Berta, um den holprigen Rückweg zum Campingplatz in Caraz anzutreten.

Die Farben noch bescheiden

Karibik-Feeling auf 4200m bei der Farbe und Sand

Eingehüllte 6000er, Lagune und massive Verhältnisse 

Gletscher Wasserfall - laut wie Sau

Diese Farbe, unreal

Warm duschen und ausruhen für die kommenden Surfabenteuer war die Devise! Nur mehr ein 1 Tag fahren und dann sind wir wieder am Wasser – yeha!

Soviel zum sehr abwechslungsreichen Roadtrip, wir hoffen der Beitrag hat euch gefallen!

Die liebsten Grüße aus Huanchaco – Pazifik

Christina und Torsten


(ATMA Hostel - Huanchaco)

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