Wieder in Richtung
der Vulkane ging es diesmal nach Pucon, eine Kleinstadt, die über den Sommer
bzw. die Hochsaison die doppelte Anzahl an Einwohner hat. Uns erinnerte Pucon irgendwie an
Queenstown in Neuseeland. Ein Touranbieter nach dem anderen ringt um die
Touristen, denen Sie eine Vulkan-Tour, Kayaking, Hydroboarding, Canyoning oder
sonst was verkaufen wollen. Bars, Discos und Restaurants laden zusätzlich ein,
um die „wertvollen“ chilenischen Peso zum Fenster rauszuschmeißen.
Hauptattraktion ist aber der Vulkan Villarica mit angeblich sichtbarer Lava im
Krater, der nach wie vor aktiv ist, da der letzte Ausbuch erst 2015 stattfand.
Dieser Versuchung widerstanden wir aber, da die Tour total überlaufen und
übetrieben teuer ist.
Sehr fein,
dass die Mitarbeiter in unserem Hostel auf absoluter Low-Budget-Basis unterwegs
sind und uns einige gute Tipps gaben.
So sind wir
bei bestem Wetter am 06.03. zum Cerro San Sebastian aufgebrochen - frühmorgens
mit einen Microbus Richtung Nationalpark (NP), Eintritt zahlen, kurze
Einweisung, so langsam sind wir die chilenische NP Prozedur ja gewöhnt. ;) Wir
waren uns dennoch unsicher, ob die geplante Wanderung wirklich 20km+ oder
weniger war. Wir wussten auf jeden Fall, dass es einige Höhenmeter werden
(1-way 1200m). So haben wir am Anfang die meisten Wanderer überholt und sind
den sehr steilen Track hochgelaufen bzw. zum Ende hin war es etwas zum Kraxeln. Nach der Baumgrenze konnten
wir dann schon den Wahnsinns Ausblick erahnen und wir konnten es kaum erwarten
den Gipfel zu erreichen, auf den man einen 360° Blick hatte! Nach ca. 3h waren
wir dann die ersten am Gipfel mit genialer Ruhe, Wärme und Aussicht auf die zahlreichen
Vulkane. Mittag essen, Fotos, Powernap, so vergeht die Zeit auf 1886m recht
schnell!
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Natürliche Bartextension namens "Old Men's Beard" |
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Richtung Norden |
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Richtung Süden |
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Wir und Villarica im Hintergrund |
Nun stand der steile Abstieg
bevor (da werden selbst kurze 6km zu Qual – die Kilometerangaben ließen
im NP etwas zu wünschen übrig), die Knie litten und die Oberschenkel brannten,
was für eine Erlösung am Ende auf „ebenen“ Boden zu laufen. Unser Bus Richtung
Pucon fuhr natürlich erst wieder später und so kamen wir kurzerhand mit einer
Neuseeländerin am Parkplatz ins Gespräch, die uns bereits nach dem 2. Satz eine
Mitfahrgelegenheit angeboten hat. Wow, das ging aber schnell und 45min. später
waren wir schon wieder am Hostel.
Im Hostel
sind uns schon am Morgen 4 Jungs in traditioneller Handwerkerklufft (Hamburg,
Mannheim, Düsseldorf, Tirol) aufgefallen. Sowas ist uns bis dato auf Reise noch
nicht untergekommen. Natürlich waren wir neugierig und haben sie ausgefragt was
sie hier treiben. Es stellte sich heraus, dass die 4 auf „Wanderschaft“ sind, sie
in der Öffentlichkeit immer die Klufft tragen müssen, 3 Jahre unterwegs sind
und nur für Kost, Logie und Transport arbeiten. Dabei kamen natürlich
interessante Stories heraus und spontan entschieden wir uns die 4 auf ein
Abendessen im Hostel einzuladen.
Um das noch
schöne Wetter zu nutzen, liehen wir uns am nächsten Tag ein Kajak aus und erkundeten
die Bucht und Halbinsel am See Villarica, an dem Pucon liegt. Wir hatten
einsame Strände zur Auswahl und nach sportlichen 45min. paddeln wir haben unseren Hauptaugenmerk auf relaxen am Strand gelegt. Das leider näher kommende
Unwetter bzw. der Wind weckten uns und ließen uns recht zügig wieder Richtung
Ausgangspunkt paddeln. Wieder ein kleiner Umtrunk mit den 4 Wandergesellen und warteten auf
das kommende Regenwetter!
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Paddeln mit Villarica im Hintergrund |
Das war
Programm für die nächsten Tage –
Regen, so kam unsere Reisebekanntschaft Feli (aus Valdivia) wieder in Spiel.
Wir kontaktierten Christa (Felis Chefin) von der Farm „Rancho de Caballos“ und
verabredeten die nächsten 3 Nächte bei ihr im Nirgendwo ca. 30km abseits von
Pucon zu verbringen. Dort ließ es sich super entspannen, mit Holzofen, im
Holzhaus, Mini-Wanderungen im Regenwald und am Abend bei ausreichend Wein mit
Feli und 2 weiteren Gästen. Am Freitag gab es dann eine kurze Regenpause und
wir nutzten die wenigen Stunden zur Premiere: Christina’s erstes Mal auf einem
Pferd. Wir hätten aber nicht gedacht als absolute Anfänger, jeder auf einem Pferd,
2h durch das Gelände zu reiten – was unerwartet cool war, mussten wir uns
eingestehen. Dieses Paradies haben wir dann am 11.03 verlassen, um in Pucon
unseren Weg nach Norden zu gestalten.
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Unterkunft auf der Farm |
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Kleiner Wasserfall im privaten "Nationalpark" |
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Schnell Heim zum Ofen....brrrrr |
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Top Reiter |
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Das selbstgebaute Haus der Gastgeber |
Nach hin
und her überlegen, haben wir uns dann entschieden eine laut Reiseführer „touristisch
nicht erschlossene Gegend“ zu besuchen. Über unseres kleines Abenteuer, 7h
Stunden weiter im Norden, berichten wir euch das nächste Mal...
Bis dahin,
viele liebe Grüße aus Santiago
Christina & Torsten
Christina & Torsten
PS: Wir arbeiten
gerade wieder die letzten Wochen auf die wir teils ohne PC und Internet
verbracht haben!
(Bus Talca
– Santiago)
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