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Pucon - das Queenstown von Chile und die Pferdefarm [06.03. – 12.03.2017]

Wieder in Richtung der Vulkane ging es diesmal nach Pucon, eine Kleinstadt, die über den Sommer bzw. die Hochsaison die doppelte Anzahl an Einwohner hat.  Uns erinnerte Pucon irgendwie an Queenstown in Neuseeland. Ein Touranbieter nach dem anderen ringt um die Touristen, denen Sie eine Vulkan-Tour, Kayaking, Hydroboarding, Canyoning oder sonst was verkaufen wollen. Bars, Discos und Restaurants laden zusätzlich ein, um die „wertvollen“ chilenischen Peso zum Fenster rauszuschmeißen. Hauptattraktion ist aber der Vulkan Villarica mit angeblich sichtbarer Lava im Krater, der nach wie vor aktiv ist, da der letzte Ausbuch erst 2015 stattfand. Dieser Versuchung widerstanden wir aber, da die Tour total überlaufen und übetrieben teuer ist.
Sehr fein, dass die Mitarbeiter in unserem Hostel auf absoluter Low-Budget-Basis unterwegs sind und uns einige gute Tipps gaben.

So sind wir bei bestem Wetter am 06.03. zum Cerro San Sebastian aufgebrochen - frühmorgens mit einen Microbus Richtung Nationalpark (NP), Eintritt zahlen, kurze Einweisung, so langsam sind wir die chilenische NP Prozedur ja gewöhnt. ;) Wir waren uns dennoch unsicher, ob die geplante Wanderung wirklich 20km+ oder weniger war. Wir wussten auf jeden Fall, dass es einige Höhenmeter werden (1-way 1200m). So haben wir am Anfang die meisten Wanderer überholt und sind den sehr steilen Track hochgelaufen bzw.  zum Ende hin war es etwas zum Kraxeln. Nach der Baumgrenze konnten wir dann schon den Wahnsinns Ausblick erahnen und wir konnten es kaum erwarten den Gipfel zu erreichen, auf den man einen 360° Blick hatte! Nach ca. 3h waren wir dann die ersten am Gipfel mit  genialer Ruhe, Wärme und Aussicht auf die zahlreichen Vulkane. Mittag essen, Fotos, Powernap, so vergeht die Zeit auf 1886m recht schnell! 

Natürliche Bartextension namens "Old Men's Beard"

Richtung Norden
Richtung Süden
Wir und Villarica im Hintergrund

Nun stand der steile Abstieg  bevor (da werden selbst kurze 6km zu Qual – die Kilometerangaben ließen im NP etwas zu wünschen übrig), die Knie litten und die Oberschenkel brannten, was für eine Erlösung am Ende auf „ebenen“ Boden zu laufen. Unser Bus Richtung Pucon fuhr natürlich erst wieder später und so kamen wir kurzerhand mit einer Neuseeländerin am Parkplatz ins Gespräch, die uns bereits nach dem 2. Satz eine Mitfahrgelegenheit angeboten hat. Wow, das ging aber schnell und 45min. später waren wir schon wieder am Hostel.

Im Hostel sind uns schon am Morgen 4 Jungs in traditioneller Handwerkerklufft (Hamburg, Mannheim, Düsseldorf, Tirol) aufgefallen. Sowas ist uns bis dato auf Reise noch nicht untergekommen. Natürlich waren wir neugierig und haben sie ausgefragt was sie hier treiben. Es stellte sich heraus, dass die 4 auf „Wanderschaft“ sind, sie in der Öffentlichkeit immer die Klufft tragen müssen, 3 Jahre unterwegs sind und nur für Kost, Logie und Transport arbeiten. Dabei kamen natürlich interessante Stories heraus und spontan entschieden wir uns die 4 auf ein Abendessen im Hostel einzuladen.

Um das noch schöne Wetter zu nutzen, liehen wir uns am nächsten Tag ein Kajak aus und erkundeten die Bucht und Halbinsel am See Villarica, an dem Pucon liegt. Wir hatten einsame Strände zur Auswahl und nach sportlichen 45min. paddeln wir haben  unseren Hauptaugenmerk auf relaxen am Strand gelegt. Das leider näher kommende Unwetter bzw. der Wind weckten uns und ließen uns recht zügig wieder Richtung Ausgangspunkt paddeln. Wieder ein kleiner Umtrunk mit den 4 Wandergesellen und warteten auf das kommende Regenwetter!

Paddeln mit Villarica im Hintergrund

Das war Programm für die  nächsten Tage – Regen, so kam unsere Reisebekanntschaft Feli (aus Valdivia) wieder in Spiel. Wir kontaktierten Christa (Felis Chefin) von der Farm „Rancho de Caballos“ und verabredeten die nächsten 3 Nächte bei ihr im Nirgendwo ca. 30km abseits von Pucon zu verbringen. Dort ließ es sich super entspannen, mit Holzofen, im Holzhaus, Mini-Wanderungen im Regenwald und am Abend bei ausreichend Wein mit Feli und 2 weiteren Gästen. Am Freitag gab es dann eine kurze Regenpause und wir nutzten die wenigen Stunden zur Premiere: Christina’s erstes Mal auf einem Pferd. Wir hätten aber nicht gedacht als absolute Anfänger, jeder auf einem Pferd, 2h durch das Gelände zu reiten – was unerwartet cool war, mussten wir uns eingestehen. Dieses Paradies haben wir dann am 11.03 verlassen, um in Pucon unseren Weg nach Norden zu gestalten.


Unterkunft auf der Farm
Kleiner Wasserfall im privaten "Nationalpark"


Schnell Heim zum Ofen....brrrrr


Top Reiter
Das selbstgebaute Haus der Gastgeber

Nach hin und her überlegen, haben wir uns dann entschieden eine laut Reiseführer „touristisch nicht erschlossene Gegend“ zu besuchen. Über unseres kleines Abenteuer, 7h Stunden weiter im Norden, berichten wir euch das nächste Mal...

Bis dahin, viele liebe Grüße aus Santiago


Christina & Torsten


PS: Wir arbeiten gerade wieder die letzten Wochen auf die wir teils ohne PC und Internet verbracht haben!

(Bus Talca – Santiago)







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