Direkt zum Hauptbereich

Roadtrip nach Salta [29.03. - 08.04.2017]


Jetzt ging es endlich Richtung Natur. Um unsere erste Übernachtung mit Berta in Argentinien zu verbringen mussten wir noch weitere 100km fahren um zum Nationalpark El Leoncito zu gelangen. Die Fahrt dorthin war so faszinierend und unspektaklär zugleich, da die Straße fast nur gerade aus durch beeindruckende Ebenen führte, umgeben von den Bergketten links und rechts.


Angekommen im Nationalpark hieß es vorerst weiter unser Camping zu optimieren und uns vom anstrengenden Grenzübergang auszuruhen. Bei der Ankunft trafen wir auf einen roten Toyota Hilux mit Karlsruher Kennzeichen. Wir stellten uns daher direkt haben mit „Guten Abend“ vor!   

Wir haben den 1.Tag im Nationalpark also erstmal entspannt angehen lassen. Christina hat fleißig Wasser gefiltert und Torsten war auf der Suche nach einem doofen Pfeifen am Turbo von Berta. Jeweils mit super Unterstützung unserer Campnachbarn Manni und Dagmar, wie schon gesagt, aus der Nähe von Karlruhe und seit über 2 Jahren – in Kanada gestartet – unterwegs. Werkzeug, Wasserfilter, Schrauben, Reiseführer und viele Geschichten wurden ausgestauscht und so führte das eine zum anderen und der Tag verging wie im Flug inkl. erster erfolgreicher Fehlerdiagnose, eines undichten Gehäuse am Motor.

Unsere Camping-Nachbarn aus KA

Halb in Berta versteckt...;)

Am nächsten Tag war eine kleine Wanderung und Sternwartenbesuch geplant. Wir waren für den Cerro El Leoncito mit toller 6000er Anden-Kulisse und dem Wasserfall-Rundgangs im Park ca. 4h unterwegs, um dann pünktlich Siesta zu machen! Abends machten wir uns  dann auf zur Sternwarten-Besichtigung die jedoch etwas mager ausfiel. Die Sternenkunde war rein auf Spanisch und mit einer zu lauten sächsischen Reisegruppe war es eher anstrengend als informativ...

Am Cerro El Leoncito mit Anden Kulisse


Es herbstelt...

Unser nächstes Ziel sollte der Nationalpark Ischigualasto sein. Uns wurde aber empfohlen, die 600km nicht an einem Stück zu fahren, sondern mit einem Zwischenstop. Wir entschieden uns für den kleinen Ort Rodeo. Rodeo war super verschlafen und die Natur auf der Strecke davor und danach umso schöner und mitreisender – siehe Fotos.




Ischigualasto war bei der Ankunft eher ernüchternd, Wolken verhangen, kalt, leichter Regen und der Campingplatz eher traurig und leer als einladend. So haben wir den Abend in Berta verbracht und wollten am nächsten Morgen direkt wieder abreisen. Der nächste Tag begrüßte uns allerdings mit einem Sonnenaufgang, der sich zwar noch etwas durch die Wolken kämpfen musste, aber es schaute vielversprechend aus. Außerdem grasten Guanacos direkt vor unserer Tür! Wir entschieden uns dann doch die Tour (mit dem eigenen Auto inkl. Guide) durch den NP zu machen, was die einzige Möglichkeit ist sich die Highlights – farbenprächtige Steinformationen und -gebilde - des Parks anzuschauen. Trotz der wunderschönen Eindrücke der Natur, wurden wir hier wieder mal vom Touri-Realismus eingeholt.

Ein Guanaco im Morgengrauen

Zuerst grau...


El Hongo - also das Gebilde hinter Christina 

...dann rot...

...und nach wenigen km ändert sich die Landschaft wieder. 


Von hier aus ging es dann weiter in Richtung Chilecito. Wir nahmen einige Kilometer eine französische Tramperin mit, die uns für unsere Weitereise gute Tips geben konnte. Die Fahrt bis nach Chilecito war im Großen und Ganzen eher unaufregend. Der von uns angestrebte Campingplatz in der Nähe, in Santa Florentina, war natürlich geschlossen. Nette Dorfbewohner halfen uns aber weiter und erklärten uns den Weg zu einer anderen Abstellmöglichkeit im Ort. Nach mehreren Klopfversuchen öffnete uns eine recht unfreundliche, ältere Dame, die uns zunächst nicht übernachten lassen wollte. Nachdem wir ihr aber erklärten, dass wir keine Dusche brauchen, die war nämlich kaputt, war es plötzlich okay hier zu bleiben...
Der nächste Morgen weckte uns mit Regen und wir waren froh uns zum Frühstück in Berta zurückziehen zu können. Danach ging es, nach einem kurzen Zwischenstop zum einkaufen in Chilecito, weiter Richtung Norden. Wir hatten an diesem Tag vor 400km zurückzulegen. Die Landschaft und das Klima änderten sich wieder und bei Ankunft in Santa Maria war es trocken und schön warm. Das Camping Municipal (also der Gemeinde Campingplatz) bot Torsten wieder die Gelegenheit sich um Berta und das noch nicht verstummte Turbopfeifen zu kümmern.

Nach einer weiteren angenehmen Nacht und gemütlichem Frühstück starteten wir zu den nicht weit entfernten Ruinas de los Quilmes, einer pre-incaischen Ausgrabungsstätte. Wir spazierten dort etwas herum und schauten uns das ganze auch von oben an. Von dort ging es weiter zu einem Weingut, das an der Stecke lag, wo wir ein paar Weine natürlich auch verkosteten und kauften.
Kurz darauf erreichten wir dann auch schon unser Tagesziel Cafayate. Ein gemütliches, wenn doch überraschend touristisches Städtchen. Wir schlenderten durch die Stadt, aßen zu Mittag und checkten dann am Campingplatz ein, um Siesta zu halten.

Ruinas de los Quilmes in vollem Ausmaß


Das Weingut am Weg nach Cafayate

Dann ging es auf nach Salta. Dabei fuhren wir durch den Quebrada de las Conchas, mit sehr viel rotem Gestein und ausgespülten Felsformationen. Weiter Richtung Provinzhauptstadt aßen wir auf eine Ziegenfarm zu Mittag – sehr lecker!

Quebrada de las Conchas





Blick Richtung Cafayate - next stop Salta

Für Salta hatten wir einen etwas längeren Aufenthalt geplant. Aus Servicegründen und mangelnder Werkzeugauswahl, dazu zeitnaher Einreise in das infrastrukturell weniger erschlossene Bolivien, wollten wir  Berta in die Werkstatt geben. Vorab hatte Torsten schon mit einer Werkstatt Kontakt aufgenommen, die wussten also schon, dass wir kamen. Wir fuhren noch am selben Tag dort vorbei um für den drauffolgenden Tag alles fix zu machen. Am kommenden Morgen standen wir also um 9Uhr auf der Matte und verbrachten bis Mittag unsere Zeit dort. Torsten ließ es sich nicht nehmen, dem Mechaniker „etwas“ über die Schulter zu schauen, ob die von ihm aufgelisteten Aufgaben zur Zufriedenheit erledigt wurden... er schaute auch noch 2 weitere Male dort vorbei, ob auch der verabredete Abholzeitpunkt tagsdarauf wohl eingehalten werden konnte. Alles in allem hatten wir Berta wie abgemacht wieder, die Arbeiten wurden zur südamerikanischen Zufriedenheit und zu argentischischen Preisen erledigt.
Zwischenzeitlich und für Torsten zur Ablenkung (als Mechaniker sein Auto in eine fremde Werkstatt zu geben, scheint nicht das einfachste zu sein) machten wir die Free Walking Tour durch Salta – empfehlenswert.
Wir mussten noch ein paar Sachen einkaufen, waren aber dann auch froh wieder aus der Stadt raus zu kommen und ließen Salta hinter uns – weiter Richtung Norden in die hohen Berge!

PS: Berta pfeift nicht mehr, schnurrt kräftig die Berge hinauf! :)

(Butch Cassidy Hostel - Tupiza, Bolivia)


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Finale - sauteure Tage in Südflorida [24.09. - 05.10.2017]

Wie wir im letzten Eintrag schon angekündigt haben, lassen wir euch natürlich auch an den letzten Erlebnissen unserer Reise teilhaben.  Wir verbrachten also noch ein paar Tage bei Familie in Managua, wo wir uns moralisch und packtechnisch auf die Heimreise vorbereiteten. Zusätzlich bekam Torsten noch ein kleines Bau-Projekt übertragen, weil sich Hansi beruflich an die Atlantikküste verabschiedet hatte und Andreas Geburtstag vor der Tür stand.  Außerdem konnten wir an einem Abend mit VIP-Karten am Laufsteg der "Fashion Week Nicaragua" verbringen, da Andrea, Christinas Cousine, als eines der Models dort mitwirkte. Eine ganz andere Welt und das größte Problem stellte dar, was wir an dem Abend anziehen sollten, nachdem wir 8 Monate unsere Kleider "runtergetragen" hatten. Mit familiärer Unterstützung konnte dieses Problem aber auch gelöst werden ;). 1. Lauf - WOW Vorbereitung: Andrea hilft Christina mit der Abendgarderobe aus Auf zu unserer ersten Mo

Die Karibik lässt grüßen und schwitzen [24.08. – 01.09.2017]

Es dauerte nicht lange und ein Bus hielt an, der uns nach Santa Marta zurückbringen sollte, wo wir eigentlich vor hatten noch eine Nacht zu bleiben. Was wäre das Reisen ohne Spontanität... wir entschieden uns also am selben Tag noch nach Cartagena weiter zu fahren. Dazu mussten wir aber trotzdem in Santa Marta den Bus wechseln, was typisch südamerikanisch chaotisch und aufdringlich ablief. Nichtsdestotrotz fanden wir  uns in einem vollklimatisierten Bus inkl. Wifi wieder – was für ein Luxus! Abends in Cartagena angekommen teilten wir uns mit einem schottischen Pärchen ein Taxi in die Innenstadt/Altstadt, die nur so von Hostels, Bars, Essens- und Getränkeständen sowie unzähligen Touris übersäht war. Wir mussten zunächst aber mal unser Hostel finden und bahnten uns mit den schweren Rucksäcken komplett verschwitzt unseren Weg durchs Getümmel. Dort angekommen erfuhren wir, dass wir ins „Bruder-Hostel“ eingecheckt wurden und somit wieder quer durch die Menge ans andere Ende mussten. Nac

Start ins Abenteuer 2017

Hallo liebe Familien, Freunde, Leser und Follower, Wir, Christina und Torsten, wollen euch hier über die Reisen und Abenteuer in 2017 berichten. Die Weltenbummlerin Christina und der "Work and Traveller" Torsten haben sich entschlossen aus dem grauen Alltag zu entfliehen, erneut alle Zelte abzubrechen und eine gemeinsame Herausforderung anzutreten. Am 25.01.2017 fliegen wir nach Buenos Aires, von dort soll unser Abenteuer "Südamerika" beginnen. Ohne genaue Planung wollen wir uns durch den Kontinent bis nach Mittelamerika treiben lassen.