Nun saßen
wir also schneller als wir denken konnten im Nachtbus nach Pasto, Kolumbien - mit Grenzübergang
und Geldwechselstuben, die denken, dass Europäer nicht zählen können. Außerdem blieben wir weiter in den Bergen. Für uns sehr ungewohnt verbrachten wir die ersten Nächte im Hostel
und versuchten rauszufinden, was in der kleinen Stadt so abgeht - nicht viel, wie sich herausstellte. Neben Stadtbummel, leckeren Mittagsmenüs und der Umgewöhnung an die tiefen Preise des
kolumbianischen Pesos fielen uns die zahlreichen Kirchen auf und die Leute waren oft sehr hilfsbereit. Am 2. Tag haben wir die benachbarte
Lagune besucht, an der gerade ein super Touri Dörfchen gebaut wird. Nach einem
überteuerten Mittagessen haben wir uns noch das Goldmuseum angeschaut. Mehr
oder weniger haben wir uns auf den Flug nach Medellin gefreut, die Stadt des
ewigen Frühlings und mit hoffentlich vielen Geschichten.
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Die kleine "Schweiz" an der Laguna de la Cocha |
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Ein Restaurant neben dem anderen |
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Die Kirchen konnten sich echt sehen lassen... |
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...und deren Beleuchtung. |
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Eher bescheiden von außen |
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Drogenhundi mit Sportprogramm beim schnüffeln (am Flughafen Pasto) |
So flogen
wir diesmal weiter, keine gefährliche Nachtbusfahrt, sondern luxuriöses
Reisen mit Avianca inkl. On-Bord Entertainment mit Tetris (das jede Beziehung in Gefahr bringen kann), kostenlosen Internet am Flughafen und entspannter Landung
in Medellin. Da der Flughafen wirklich weit ab der Stadt liegt, fuhren wir über
1h mit dem Shuttlebus. Nach den restlichen Metern zu Fuß erreichten wir unser
Hostel und checkten ein.
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Wieder mit Rucksack unterwegs - Medellin |
Für Medellin stand bei uns tatsächlich einiges auf dem Plan. Wir
hatten 1,5 Tage zuvor bereits unsere Free Walking Tour gebucht und mit der
starteten wir am Folgetag um 09:30 Uhr. Unserer Guide Juan gab wirklich alles
für sein Trinkgeld, merkte sich alle Namen der Teilnehmer und bat uns
regelmäßig Sitzgelegenheiten an um die 4h lange Tour so entspannt wie möglich
zu gestalten. Die meisten Infos waren Grundlage für unser weiteres Sightseeing
und zeigten uns schnell ein anderes Bild über Kolumbien, verglichen dazu wie es in
der einen oder anderen TV-Serie gezeigt wird. Das heißt der vielbesagte Pablo
Escobar ist keine Berühmtheit, er ist nur einer von vielen schlimmen Menschen, die Kolumbien in jüngster Geschichte überleben musste. Die Fakten, die in "Narcos" (übersetzt „Drogenhändler“) gezeigt werden, entsprechen ca. 10-20% der Wahrheit, alles andere ist westliches Fernsehen mit der Sicht von amerikanischen
Filmproduzenten und der Verbreitung von "Quatsch". Die Kolumbianer wollen so gar nicht mit
dieser Sendung in Verbindung gebracht werden und wenn man bedenkt das der Hauptdarsteller (Pablo)
ein Brasilianer ist, dann ist das schon das ersten Anzeichen!
Kolumbien steht heute für ganz andere Fakten, die bewunderswert sind. Nachdem
die Stadt in den 90er Jahren zur gefährlichsten der Welt gehörte, ist Medellin
im Jahre 2012 zur innovativsten Stadt der Welt gewählt worden. Die Umwandlung
gelang natürlich durch politsche Entwicklung und Entwaffnung der Paramilitärische
Milizen, aber auch durch die Stadtgestaltung. Die Armenviertel Santo Domingo
und die Comune 13 sind mit Seilbahnen, der Metro, den Bussen und Rolltreppen an das
Zentrum angebunden und ermöglichen jedem Stadtbewohner den Zugriff auf
kostenlose Bildung im Stadtkern, was mit dem Ticket für 2300 Peso (0,66€) für sehr
viele möglich ist. Ihr seht schon, wir waren bzw. sind schwer von Medellin
begeistert und möchten das auch gern an euch weitertragen, wobei es noch so viele
weitere Fakten gäbe um die Begeisterung für Medellin zu verstärken. Eins muss
noch gesagt werden: die Menschen in der Stadt bzw. ganz Kolumbiens sind die
freundlichsten, die wir bisher auf unseren Reisen getroffen haben, wir wurden
regelmäßig in der Fußgängerzone Willkommen geheißen („Bienvenidos a Colombia“), Gringos sind eine derartige Auffälligkeit, dass man sich der
Offenheit und Verrücktheit nicht entziehen kann.
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1. Zug in Kolumbien |
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Detailarbeit in der Stadtgestaltung |
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Vom gefährlichen Platz zum Platz für Bildung |
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Palacio Nacional |
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Kaffeeverkäufer - jeder hat sein kleines Business |
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Die Brüste sprießen förmlich in Kolumbien (via Silicon) - dazu das Vorbild (Blond 😆) |
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Kappen-Geschäft |
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Figuren eines Belgiers |
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Oben die Metro |
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Verkauf von "Filmen für Erwachsene" neben der Kirche |
Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende! Nach Stadtführung und kurzem Mittagessen ging es auf
das Palacio de la Cultura, kurz die Aussicht genießen und dann zur Metro um ins
Armenviertel Santo Domingo zu fahren ("eigentlich" würde man das als Touri nicht
machen). Mit der französischen Seilbahn ging es hoch, mit kurzem Besuch des
Nationalparkes und anschließend 1-2 Bier an der „Haltestelle“ Santo Domingo, wobei wir uns weiteren lokalen Geschäften inkl. frittierter Köstlichkeiten nicht entziehen
konnten.
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Oberhalb der Metro |
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Palacio de la Cultura |
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Seilbahn nach Santa Domingo |
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Unwetter zieht über Medellin |
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Über das Zentrum |
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Kinderspielplatz in Santo Domingo |
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Die Stadt erleuchtet |
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Es wird fleißig frittiert und im 1. Stock getrunken... |
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...anscheinend der Versicherungsvertreter mit seinem Kunden |
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Und noch ein Bier |
Am Tag 2 in
Medellin dachte Torsten, dass er die Kamera daheim lassen kann, jedoch hatten wir
über die Komune 13 und ihren Graffities erfahren und somit musste sie mit. Im
hügeligen Stadtteil sind wir dann mit Rolltreppen durch das Viertel und nach
sehr günstiger Stärkung (13.000 Peso = 3,71 €) zur U-Bahn
zurück spaziert. Danach musste etwas geshoppt werden und anschließend ging es zum Abendessen ins Partyviertel der Stadt mit Sandra und Timo + Rike und Jasper! Wir haben
super viel erlebt und Medellin in der kurzen Zeit ganz gut kennengelernt inkl. Abschlussessen mit unseren Reisebekanntschaften.
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Mitten in der Komune 13 an der Rolltreppe |
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Blick über das "Armenviertel" |
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Wo sich die Jungs nicht von Fotos bzw. beim Kämmen stören lassen |
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Diebstahl Prevention |
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Am "Geld vernichten" |
Aber schon
wieder saßen wir wieder im Flugzeug weiter Richtung Norden nach Santa Marta und waren
auch hier wieder nicht alleine. Wir hatten uns ein treffen mit Clara und Klausi
ausgemacht und genossen direkt nach Ankunft im Hostel Österreichischen Dialekt,
Freunde und Gefühl von Heimat. Das wurde mehr oder weniger indirekt begossen
und so starteten wir am Tante Emma Laden mit kühlen Bier das super heiße und
schwüle Klima zu bekämpfen. Der Tag endete mit Cocktails und als Zuschauer eine
Transsex Misswahl - haha das war ein Spaß. Am nächsten Tag entspannten wir uns
am Playa „Grande“ (er war nicht wirklich groß) und schwitzten den Vortag aus.
Mit 1-2 Konterbier verabschiedeten wir die beiden am Abend Richtung Nachtbus.
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Hiiii |
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"Strandspaziergang" mit Kleintieren |
Jetzt stand
wieder etwas planen auf dem Progamm und das führte uns Richtung Tayrona
Nationalpark. Wir ließen uns ganz „nicht-jugendlich“ auf einer Hacienda ohne
Internet nieder und rutschten am selben Tag mit aufgeblasenen Autoschläuchen den
Rio Buritaca herunter. Am nächsten Tag ging es zum Nationalpark, frühs zum Bus
und irgendwann fanden wir uns in der Wanderschlange wieder die sich durch den Dschungel schob, um die Strände zu
erreichen. Die Konstellation aus großen runden Steinen und schönen Stränden
erinnerte uns beider sehr an den Abel Tasman Track in Neuseeland, weshalb wir
(oder mehr oder weniger Torsten) entschied noch das Pueblo in den Hügeln zu
erwandern. Nach mega durchgeschwitzten 3h standen wir dann da und sahen
Strohhütten im Steinkreis. Ehrlich gesagt hatten wir uns nur ein bisschen mehr
darunter vorgestellt, da es im Reiseführer als Ersatz zur „Lost City/Ciudad Perdida“
angepriesen wurde.
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Mhhh...sind wir hier richtig? |
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Hochfrequentierte Ameisenstraße |
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Das nasse Klumpert im "Erwachsen-Zimmer" trocknen |
Nach der
schwitzigen Erfahrung ging es an den Strand, kurz abkühlen, das überteuerte
Touri Mittagessen „genießen“ und noch 1-2 mal ins Wasser hüpfen, mit Mallorca
Charakter. Unser Fazit – teures & schönes baden gehen Ja (15€ pro Nase), wandern
und baden zeitgleich Nein!
Unsere Zeit
in Kolumbien lief leider bald ab und so mussten wir uns wieder auf den
Weg nach Santa Marta machen. Wir genossen nochmal das klimatisierte Zimmer und machten einen Morgenspaziergang zum Wasserfall Valencia, dann standen wir schon wieder an
der Straße mit Hand raus für den nächsten Bus...
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Quebrada de Valencia |
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Christina + Pferd unter Baum |
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Nothammer mit Kabelbindern befestigt... |
Ein klein
bisschen Kolumbien kommt noch, was ihr im nächsten Bericht lest. Dann geht es auf
die „hohe“ See!!!
Saludos
Christian
und Torsten
(Managua, Nicaragua)
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