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Viva Colombia – Neuer Reiseweg, neues Glück [15.08. - 23.08.2017]

Nun saßen wir also schneller als wir denken konnten im Nachtbus nach Pasto, Kolumbien - mit Grenzübergang und Geldwechselstuben, die denken, dass Europäer nicht zählen können. Außerdem blieben wir weiter in den Bergen. Für uns sehr ungewohnt verbrachten wir die ersten Nächte im Hostel und versuchten rauszufinden, was in der kleinen Stadt so abgeht - nicht viel, wie sich herausstellte. Neben Stadtbummel, leckeren Mittagsmenüs und der Umgewöhnung an die tiefen Preise des kolumbianischen Pesos fielen uns die zahlreichen Kirchen auf und die Leute waren oft sehr hilfsbereit. Am 2. Tag haben wir die benachbarte Lagune besucht, an der gerade ein super Touri Dörfchen gebaut wird. Nach einem überteuerten Mittagessen haben wir uns noch das Goldmuseum angeschaut. Mehr oder weniger haben wir uns auf den Flug nach Medellin gefreut, die Stadt des ewigen Frühlings und mit hoffentlich vielen Geschichten.



Die kleine "Schweiz" an der Laguna de la Cocha

Ein Restaurant neben dem anderen

Die Kirchen konnten sich echt sehen lassen...

...und deren Beleuchtung.

Eher bescheiden von außen

Drogenhundi mit Sportprogramm beim schnüffeln (am Flughafen Pasto)

So flogen wir diesmal weiter, keine gefährliche Nachtbusfahrt, sondern luxuriöses Reisen mit Avianca inkl. On-Bord Entertainment mit Tetris (das jede Beziehung in Gefahr bringen kann), kostenlosen Internet am Flughafen und entspannter Landung in Medellin. Da der Flughafen wirklich weit ab der Stadt liegt, fuhren wir über 1h mit dem Shuttlebus. Nach den restlichen Metern zu Fuß erreichten wir unser Hostel und checkten ein. 

Wieder mit Rucksack unterwegs - Medellin

Für Medellin stand bei uns tatsächlich einiges auf dem Plan. Wir hatten 1,5 Tage zuvor bereits unsere Free Walking Tour gebucht und mit der starteten wir am Folgetag um 09:30 Uhr. Unserer Guide Juan gab wirklich alles für sein Trinkgeld, merkte sich alle Namen der Teilnehmer und bat uns regelmäßig Sitzgelegenheiten an um die 4h lange Tour so entspannt wie möglich zu gestalten. Die meisten Infos waren Grundlage für unser weiteres Sightseeing und zeigten uns schnell ein anderes Bild über Kolumbien, verglichen dazu wie es in der einen oder anderen TV-Serie gezeigt wird. Das heißt der vielbesagte Pablo Escobar ist keine Berühmtheit, er ist nur einer von vielen schlimmen Menschen, die Kolumbien in jüngster Geschichte überleben musste. Die Fakten, die in "Narcos" (übersetzt „Drogenhändler“) gezeigt werden, entsprechen ca. 10-20% der Wahrheit, alles andere ist westliches Fernsehen mit der Sicht von amerikanischen Filmproduzenten und der Verbreitung von "Quatsch".  Die Kolumbianer wollen so gar nicht mit dieser Sendung in Verbindung gebracht werden und wenn man bedenkt das der Hauptdarsteller (Pablo) ein Brasilianer ist, dann ist das schon das ersten Anzeichen! 
Kolumbien steht heute für ganz andere Fakten, die bewunderswert sind. Nachdem die Stadt in den 90er Jahren zur gefährlichsten der Welt gehörte, ist Medellin im Jahre 2012 zur innovativsten Stadt der Welt gewählt worden. Die Umwandlung gelang natürlich durch politsche Entwicklung und Entwaffnung der Paramilitärische Milizen, aber auch durch die Stadtgestaltung. Die Armenviertel Santo Domingo und die Comune 13 sind mit Seilbahnen, der Metro, den Bussen und Rolltreppen an das Zentrum angebunden und ermöglichen jedem Stadtbewohner den Zugriff auf kostenlose Bildung im Stadtkern, was mit dem Ticket für 2300 Peso (0,66€) für sehr viele möglich ist. Ihr seht schon, wir waren bzw. sind schwer von Medellin begeistert und möchten das auch gern an euch weitertragen, wobei es noch so viele weitere Fakten gäbe um die Begeisterung für Medellin zu verstärken. Eins muss noch gesagt werden: die Menschen in der Stadt bzw. ganz Kolumbiens sind die freundlichsten, die wir bisher auf unseren Reisen getroffen haben, wir wurden regelmäßig in der Fußgängerzone Willkommen geheißen („Bienvenidos a Colombia“), Gringos sind eine derartige Auffälligkeit, dass man sich der Offenheit und Verrücktheit nicht entziehen kann.

1. Zug in Kolumbien


Detailarbeit in der Stadtgestaltung

Vom gefährlichen Platz zum Platz für Bildung

Palacio Nacional

Kaffeeverkäufer - jeder hat sein kleines Business

Die Brüste sprießen förmlich in Kolumbien (via Silicon) - dazu das Vorbild (Blond 😆)


Kappen-Geschäft

Figuren eines Belgiers




Oben die Metro

Verkauf von "Filmen für Erwachsene" neben der Kirche


Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende! Nach Stadtführung und kurzem Mittagessen ging es auf das Palacio de la Cultura, kurz die Aussicht genießen und dann zur Metro um ins Armenviertel Santo Domingo zu fahren ("eigentlich" würde man das als Touri nicht machen). Mit der französischen Seilbahn ging es hoch, mit kurzem Besuch des Nationalparkes und anschließend 1-2 Bier an der „Haltestelle“ Santo Domingo, wobei wir uns weiteren lokalen Geschäften inkl. frittierter Köstlichkeiten nicht entziehen konnten.

Oberhalb der Metro

Palacio de la Cultura

Seilbahn nach Santa Domingo

Unwetter zieht über Medellin

Über das Zentrum

Kinderspielplatz in Santo Domingo

Die Stadt erleuchtet

Es wird fleißig frittiert und im 1. Stock getrunken...

...anscheinend der Versicherungsvertreter mit seinem Kunden

Und noch ein Bier

Am Tag 2 in Medellin dachte Torsten, dass er die Kamera daheim lassen kann, jedoch hatten wir über die Komune 13 und ihren Graffities erfahren und somit musste sie mit. Im hügeligen Stadtteil sind wir dann mit Rolltreppen durch das Viertel und nach sehr günstiger Stärkung (13.000 Peso = 3,71 €)  zur U-Bahn zurück spaziert. Danach musste etwas geshoppt werden und anschließend ging es zum Abendessen ins Partyviertel der Stadt mit Sandra und Timo + Rike und Jasper! Wir haben super viel erlebt und Medellin in der kurzen Zeit ganz gut kennengelernt inkl. Abschlussessen mit unseren Reisebekanntschaften.

Mitten in der Komune 13 an der Rolltreppe


Blick über das "Armenviertel"



Wo sich die Jungs nicht von Fotos bzw. beim Kämmen stören lassen



Diebstahl Prevention
Am "Geld vernichten"

Aber schon wieder saßen wir wieder im Flugzeug weiter Richtung Norden nach Santa Marta und waren auch hier wieder nicht alleine. Wir hatten uns ein treffen mit Clara und Klausi ausgemacht und genossen direkt nach Ankunft im Hostel Österreichischen Dialekt, Freunde und Gefühl von Heimat. Das wurde mehr oder weniger indirekt begossen und so starteten wir am Tante Emma Laden mit kühlen Bier das super heiße und schwüle Klima zu bekämpfen. Der Tag endete mit Cocktails und als Zuschauer eine Transsex Misswahl - haha das war ein Spaß. Am nächsten Tag entspannten wir uns am Playa „Grande“ (er war nicht wirklich groß) und schwitzten den Vortag aus. Mit 1-2 Konterbier verabschiedeten wir die beiden am Abend Richtung Nachtbus.

Hiiii



"Strandspaziergang" mit Kleintieren

Jetzt stand wieder etwas planen auf dem Progamm und das führte uns Richtung Tayrona Nationalpark. Wir ließen uns ganz „nicht-jugendlich“ auf einer Hacienda ohne Internet nieder und rutschten am selben Tag mit aufgeblasenen Autoschläuchen den Rio Buritaca herunter. Am nächsten Tag ging es zum Nationalpark, frühs zum Bus und irgendwann fanden wir uns in der Wanderschlange  wieder die sich durch den Dschungel schob, um die Strände zu erreichen. Die Konstellation aus großen runden Steinen und schönen Stränden erinnerte uns beider sehr an den Abel Tasman Track in Neuseeland, weshalb wir (oder mehr oder weniger Torsten) entschied noch das Pueblo in den Hügeln zu erwandern. Nach mega durchgeschwitzten 3h standen wir dann da und sahen Strohhütten im Steinkreis. Ehrlich gesagt hatten wir uns nur ein bisschen mehr darunter vorgestellt, da es im Reiseführer als Ersatz zur „Lost City/Ciudad Perdida“ angepriesen wurde.



Mhhh...sind wir hier richtig?



Hochfrequentierte Ameisenstraße

Das nasse Klumpert im "Erwachsen-Zimmer" trocknen

Nach der schwitzigen Erfahrung ging es an den Strand, kurz abkühlen, das überteuerte Touri Mittagessen „genießen“ und noch 1-2 mal ins Wasser hüpfen, mit Mallorca Charakter. Unser Fazit – teures & schönes baden gehen Ja (15€ pro Nase), wandern und baden zeitgleich Nein!

Unsere Zeit in Kolumbien lief leider bald ab und so mussten wir uns wieder auf den Weg nach Santa Marta machen. Wir genossen nochmal das klimatisierte Zimmer und machten einen Morgenspaziergang zum Wasserfall Valencia, dann standen wir schon wieder an der Straße mit Hand raus für den nächsten Bus...

Quebrada de Valencia

Christina + Pferd unter Baum

Nothammer mit Kabelbindern befestigt...

Ein klein bisschen Kolumbien kommt noch, was ihr im nächsten Bericht lest. Dann geht es auf die „hohe“ See!!!

Saludos

Christian und Torsten

(Managua, Nicaragua)

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